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Interview Martina Döbler

Sie ist Agenturinhaberin, Diplom-Designerin, Fotografin und Künstlerin.

Martina Döbler

Wenn’s um Kreativität geht, können nur die wenigsten Martina Döbler das Wasser reichen. Und wenn, dann darf’s gerne aus dem Hahn kommen, denn die 40-jährige Hagenerin ist überzeugte Leitungs­wasser­trinkerin. Es trifft sich also gut, dass nun eines ihrer Kunstwerke unsere Wasserflaschen schmückt.

Hi Martina, wir haben einige Fragen vorbereitet. Doch zum Einstieg würden wir gern nur wissen, wo du herkommst und was du beruflich machst?

Sehr gerne. Ich heiße Martina Döbler, bin gelernte Kommunikationsdesignerin und Teilinhaberin der Hagener Agentur tiefschwarz und edelweiß

Vom Design zur Kunst ist es nur ein Katzensprung. Wie und wann hast du diese für dich entdeckt?

Mir war schon relativ früh klar, dass es mich auch beruflich in die Kunst verschlägt. Auf die Frage, was ich mal werden will, wenn ich groß bin, kamen mir nie Tierärztin oder Popstar in den Sinn, sondern Designerin oder Floristin. Und wie’s bei vielen so ist, hat das Künstlerische auch bei mir mit dem Malen begonnen. Schon während der Kindergartenzeit wurd’ mir bewusst, dass ich es gerne mache und ein gewisses Talent dafür habe. Mit dem Malen ging’s dann weiter: Aus ein paar A4-Bildern für die Familie wurden ganze Wände in der Schule, die ich während verschiedener Projekttage gestalten durfte. In dieser Zeit kam auch die Fotografie dazu. Das muss in der fünften oder sechsten Klasse gewesen sein, als mir mein Vater seine ganz alte Spiegelreflexkamera geschenkt hat. Von diesem Moment an hab ich mich intensiv mit der Fotografie beschäftigt. Noch während meiner Schulzeit habe ich die ersten Jobs hinter der Kamera ergattert, bei denen ich auch meine ersten Honorare bekam. Und von da an stand fest, dass meine Zukunft im Kreativen und in der Kunst liegt.

Und diese Kunst findet sich jetzt auf unseren Flaschen wieder. Was hat es mit dem Motiv auf sich und welche Message verbirgt sich dahinter?

Die Botschaft, die sich hinter dem Motiv verbirgt, ist tatsächlich etwas facettenreicher, als sie auf den ersten Blick vielleicht wirken mag. Mir war es sehr wichtig, zu zeigen, dass uns das Leitungswasser bei so vielen Dingen im Alltag begleitet und, dass unsere Lebensqualität davon abhängig ist. Wir drehen an der Armatur und können trinken, duschen, kochen oder waschen. Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben in dieser Region einfach das große Glück, dass wir dies bedenkenlos tun können, während dies in anderen Ländern nicht der Fall ist. Genau das ist auch die zweite Aussage, die sich hinter dem Motiv verbirgt: Sauberes Wasser sollte allen Menschen auf dieser Welt zugänglich sein. Dies sollten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Es klingt so, als hättest du wirklich lange über das Motiv nachgedacht.

Ich muss ehrlich zugeben, die Idee dazu kam mir relativ spontan. Mir war ziemlich schnell klar, dass ich sowohl unseren Alltag mit dem Wasser als auch dessen Stellenwert in unserem Leben zeigen möchte. Also hab ich überlegt, wo uns das Wasser beziehungsweise das Leitungswasser im täglich Leben überall begegnet und diese einzelnen Elemente zu einem großen Ganzen zusammengefügt.

Ein Puzzleteil dieses Gesamtbildes sind deine persönlichen Erfahrungen. Was verbindest du mit Leitungswasser?

Mit Leitungswasser verbinde ich vor allem Trinkwasser. Nein, anders: Mit Leitungswasser verbinde ich den Luxus, dass ich es guten Gewissens trinken kann. Was ich auch sehr gerne tue. Deshalb steht bei uns schon seit Jahren kein Mineralwasser mehr auf dem Einkaufszettel. Wieso auch? Leitungswasser hat und kann alles, was das Wasser aus dem Supermarkt auch kann und hat. Hinzu kommt aber, dass wir dank des Leitungswassers weniger Plastik verbrauchen, keine Kisten schleppen müssen und noch jede Menge Geld sparen. Und wenn’s mal mit Kohlensäure sein soll, nutzen wir einfach unseren Wassersprudler. Ja, das heimische Leitungswasser ist in unserem Alltag echt allgegenwärtig. Sogar, wenn wir unterwegs sind: Denn dann halten wir einfach eine Glasflasche unter den Hahn. Für mich ist diese Unbesorgtheit keine Selbstverständlichkeit. Im Gegensatz zu anderen Ländern müssen wir nichts filtern oder abkochen, sondern es einfach trinken. Das ist einfach eine tolle Sache und ein Luxus, den wir echt zu schätzen wissen sollten.

Du sagtest, unser Leitungswasser sei in deinem Leben allgegenwärtig. Hat es denn auch einen Platz in deiner Kunst?

Ich muss zugeben, der Großteil meiner kreativen Arbeit spielt sich entweder hinter der Kamera oder vor dem Computerbildschirm ab. Wasser wäre hier, bei so viel Elektronik, eher kontraproduktiv. Daher würd ich sagen, dass es eher einen Platz in meinem Leben als in meiner Kunst hat.

Apropos Platz: Wenn du deine Kunst auf einem x-beliebigen Gegenstand platzieren könntest, welcher wäre das?

Auf jeden Fall eine Kaffeetasse! Denn außer eurem Leitungswasser trinke ich auch sehr gerne Kaffee. Ich weiß gar nicht, was ich lieber mag. Aber wenn man es so nimmt, handelt es sich ja bei beiden Getränken um euer Wasser. Einmal kommt’s aus dem Hahn, das andere Mal aus dem Automaten. Daher: Wenn, dann wär’s eine Kaffeetasse.


Vielen lieben Dank für das Interview Martina.